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Vdonaukanal

AR Gallery at Donaukanal Wien

2024

 

3 AR works

Kultur 1

https://www.kultureins.at/

Vdonaukanal App

https://www.vdonaukanal.eu/

  

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Description

Artwork: Löwenbrücke – Welcome to Aionthos (mit Belma Beslic-Gal)

Standort:
Schemerlbrücke, 1190 Wien
48°15’31.9″N 16°22’08.4″E

∞(Δt)^10n+ħ05

[Welcome to Aionthos]

Architektur fließt.

Tiefe Ströme, Sterne glüh’n,

Ewige Suche hier.

Harmonisch vereint.

Zeit und Geist entschweben,

Raumlosigkeit singt.

Wien. In der fließenden und oft unbeständigen Landschaft des historischen Wandels erwiesen sich Musik und Kunst als prägende Konstanten. Sie hinterfragten bestehende Paradigmen, inspirierten zu neuen Denkansätzen und erweiterten das Blickfeld über die unmittelbare Realität hinaus. In diesem Zusammenhang waren sie nicht nur Begleiter oder Symbole des Umbruchs, sondern wesentliche Instrumente, die die Richtung und den Charakter gesellschaftlicher Identität maßgeblich geprägt haben.

Die Nussdorfer Wehr- und Schleusenanlage wurde von 1894-1898 an jener Stelle erbaut, an der der Donaukanal vom Hauptarm abzweigt. Otto Wagner erstellte als künstlerischer Beirat der Commission für Verkehrsanlagen in Wien die Pläne für die architektonische Gestaltung des Wehrs, der Schemerlbrücke, der und der Nebengebäude. Die technische Planung stammt von Siegmund Taussig. Aufgrund der herausragenden Lage an der Abzweigung des Donaukanals von der Donau zum Stadtzentrum von Wien konzipierte Otto Wagner das Wehr als repräsentatives Stadttor. Die machtvollen Pylonen sind mit Löwenfiguren geschmückt, die von chinesischen Wächterlöwen inspiriert und aus Bronze von Rudolf Weyr gefertigt wurden. Diese Löwen dienten als Modell für das Firmenlogo von Gräf & Stift.

Die von Otto Wagner geschaffene Brücke mit den erhabenen Wächterlöwen geht über ihre physische Struktur hinaus und wird zu einem lebendigen Symbol für die transzendente Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft. Inspiriert von Heraklits „Panta Rhei“ verkörpert das Artwork das unaufhaltsame Fließen der Zeit und die Sehnsucht nach dem Unbekannten. Wagner’s architektonisches Erbe erhebt sich als Ausdruck der unendlichen Suche nach neuen Horizonten und einer tieferen Verbindung zur Welt um uns herum.

Artwork: Gegen den Strom – Strombäder am Donaukanal

Standort:
Friedl-Dicker-Brandeis-Promenade, 1020 Wien
48°13’03.6″N 16°22’21.6″E

Die Wiener Badekultur ist eng mit der Geschichte des Donaukanals verbunden. Nach der Donauregulierung von 1869-1875 wurde im Jahr 1903 der Bau von fünf Badeanlagen beschlossen. Mehrere sogenannter “Strombäder” wurden demnach zu Hygiene- aber auch Freizeitzwecken entlang des Donaukanals errichtet. Sie bestanden aus großen Holzfloßen, die in der Mitte offen und an den Seiten überdacht waren. Seit den Ausbesserungen der Kanalisation war die Wasserqualität nämlich deutlich gestiegen und der Donaukanal wurde zum Baden freigegeben. Wien wurde nach und nach zur “Stadt der Bäder” und der Donaukanal dient bis heute als Naherholungsgebiet. 

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Artwork: Recht auf Stadt – Graffitiszene am Donaukanal

Standort: Friedl-Dicker-Brandeis-Promenade (Roßauerbrücke), 1020 Wien
48°13’10.8″N 16°22’10.6″E

„Graffiti am Donaukanal – Recht auf Stadt“ beleuchtet die Wände am Donaukanal als zentrales Element der Wiener Graffiti-Szene, die sich das städtische Umfeld anzueignen und mitzugestalten versucht. Die Legalisierung der „Flex Hall of Fame“ im Jahr 1994 war ein bahnbrechender Akt, der Graffiti von einer verbotenen Praxis in eine anerkannte Kunstform verwandelte. Dieser Prozess unterstreicht die Idee nach einem „Recht auf Stadt“ – einem Konzept, das fordert, dass urbane Räume allen Bewohner:innen zugänglich und von ihnen gestaltbar sein sollten.

Die Entstehung der Graffiti-Kultur am Donaukanal, die in den 1980er Jahren mit dem Aufkommen des Breakdance-Hypes ihren Anfang nahm, reflektiert den Wunsch der Jugend nach Sichtbarkeit und Ausdruck im öffentlichen Raum. Die Einladung der New Yorker Künstler PHASE 2 und DELTA 2 zu einer Residency in Wien im Jahr 1984, initiiert durch die Galerie Insam und die Zeitschrift „Wiener“, verlieh der lokalen Szene internationales Flair und förderte die Entwicklung einer eigenständigen Graffiti-Identität.

Der Schritt zur offiziellen Freigabe der Wand am Schottenring und weiterer Flächen entlang des Donaukanals war nicht nur eine Anerkennung der Graffiti-Kunst, sondern auch ein Zeichen für das wachsende Verständnis der Stadtverwaltung für die Bedeutung kreativer Freiräume. Die „Flex Hall of Fame“ und die benachbarte Clubszene wurden zu lebendigen Treffpunkten der Jugendkultur, die das Recht auf Stadt in die Tat umsetzten.

Durch Initiativen wie das Graffiti Archiv spraycity.at und das Projekt „Wienerwand“ der Stadt Wien, welches jungen Künstlern legale Wände zur Verfügung stellt, wird das fortwährende Engagement für die Integration der Graffiti-Kunst in das städtische Leben Wiens deutlich. Die Markierung dieser Wände mit einem Relief der „Wiener Taube“ symbolisiert die Akzeptanz und Förderung urbaner Kunst als wesentlichen Bestandteil des Rechts auf Stadt.

Die Graffiti-Kunst am Donaukanal steht somit emblematisch für das Streben nach einem lebendigen, inklusiven und kreativ gestalteten urbanen Raum, der allen Stadtbewohner:innen gehört und von ihnen mitgestaltet wird.

Das Artwork soll den ständigen Prozess des Wandels und Veränderns der Graffiti Kunst darstellen, etwas das ständig geformt und neu gebildet werden kann und somit das Stadtbild ständig kommentiert und erneuert.

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© 2025 by Catherine Spet

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